Die terracottafarbenen siamesischen Penguin Zwillinge vertreten beide zur gleichen Zeit zwei verschiedene Deutungen des Mondes. Der linke Zwilling deutet mit der rechten Hand auf den abnehmenden Halbmond, der rechte Zwilling mit der linken auf den Zunehmenden Halbmond.

Das machen sie extra so, um den Betrachter zu verwirren. Zwei Eierköppe beißen den Zwillingen in die zu den Zeigefingern führenden Arme, wobei sie auf den Boden verweisen, da sie dort Tatsachen wie etwa den Voll- oder Neumond vermuten. Der Zeichner schüttelt Kopf. Ja, er hätte auch noch einen Vollmond und einen Neumond malen können, obwohl dies ihm zumindest beim letztgenannten höchst wahrscheinlich recht schwer gefallen wäre. Allein, er hatte sich in langen Jahren redlichen Denkens die Überzeugung geschaffen, dass es bei genauer Betrachtung  weder  den Vollmond noch den Neumond wirklich gibt. Voll- und Neumond sind seiner Erkenntnis nach nur infinitesimale kleine Gedankenstriche, die die abnehmende und die zunehmende Phase des Mondes von einander trennen. Die Penguine schauen ein wenig gelangweilt, da sie die Sache mit dem Voll- und Halbmond schon kapiert haben, bevor ihr Zeichner sie malte.  Der Zeichner fühlt sich ob der Blicke der Penguine gekränkt und beauftragt eine recht symmetrisch jedoch glatzköpfiges Expertenteam mit der Aufgabe die Zwillinge mit Hilfe eines grauen Krokodils zu trennen.  Die Operation ist schwierig.  Zu schwierig. Das Expertenteam erleidet einen Anfall von Paranoia, fühlt sich von tausend Augen über grauen Sandburgen belauert und gibt das Unterfangen alsbald auf. Der Zeichner seufzt, wirkt jedoch auch wenig erleichtert. Darüber wird es Frühling. Die Vollsonne erwärmt die Welt, schmilzt das grau-blaue Eis, weckt die Elemente und schickt sie raus zum spielen.