An einem Freitag, kurz nach der Tagesschau, bemerkte Peter, dass er weitsichtig wurde.
Frustriert von den Unannehmlichkeiten die sein Älterwerden so im Laufe seines Lebens mit sich brachte ging er auf die Terrasse seines Hauses und rauchte sich eine.
Danach musste er fürchterlich husten.
„Auch das noch!“ stöhnte er schwitzend und mit hochrotem Kopf.
Er ballte seine Faust, zeigte sie dem Himmel und röchelte „Arschloch!“
Damit meinte er weder Mond noch Sterne. Sein Groll galt einer Wesenheit die sich für transzendent und immanent hielt, sich aber die letzten Milliarden Jahre keinen Deut mehr um die eigene Schöpfung gekümmert hatte. Vor allem kümmerte sich diese Wesenheit keinen Deut um Ihn. Das machte ihn furchtbar wütend. Immerhin hatte diese Wesenheit ihn letztendlich, irgendwie in dieses beschissene weil immer tödlich endende Leben gezwungen.
„Von wegen deine Wege sind unerforschlich!“ brüllte Peter, „Du transzendent immanentes Dingsda. Du bist doch einfach nur zu stolz um die Fehler in deiner ach so tollen Schöpfung zuzugeben.“
Peter horchte eine Weile in sich hinein, dann schrie er, den Stinkefinger gen Himmel erhoben: „Und mit mir reden tust du auch nicht!“
Peter fand schließlich zurück zu seinem Sessel vor dem Fernseher.
Er schaute sich ein wenig Fernsehwerbung an. Dann tränten ihm die Augen wieder.
„Arschloch“ grummelte Peter und schlief trotzig ein.
Peter träumte, träumte von einem riesigen Weltenmond, der sich hinter seinem Rücken verbarg. Er träumte von Pilzen die unter Wasser wuchsen und von zwei Fischen die ihm seine Sehkraft wiedergaben.
Schweißgebadet erwachte er.
Genau in diesem Augenblick ging die Welt unter.
‚ … Kritik kann er auch nicht vertragen!‘ war Peters letzter Gedanke.