Wer Schmetterlinge lachen hört

Alexander von Humboldt überall. Das bringt ein 250. Geburtstag so mit sich. Ich überfliege einen Artikel aus der SZ in der Rubrik „Wissen“ und weiß ein wenig später, dass AvH als Bergassessor begann, einem Berufszweig, den auch sein Zeitgenosse FvH (Friedrich von Hardenberg) eingeschlagen hatte, der wiederum unter dem Künstlernamen Novalis bekannt wurde.

Novalis?

War da nicht was? Damals in den 70ern? Dichtung war mir seinerzeit schnuppe, aber progressiver Krautrock ziemlich angesagt. Grobschnitt, Eloy, Can, Amon Düül und neben ganz vielen anderen auch Novalis, eine Band, die sich nach eben jenem Friedrich von Hardenberg benannt hatte. 

„Wer Schmetterlinge lachen hört, weiß auch, wie Wolken schmecken.“

Diese Zeile steigt langsam aus den tiefen meines Gedächtnisarchivs nach oben. Der Text ist die Interpretation von Novalis’ (Dichter) Gedicht „Es färbte sich die Wiese grün“, das ebenfalls und wiederum von Novalis (Band) vertont wurde. Ich liebe Selbstbezüglichkeit.

Die Musik mit ihren jaulenden Gitarren und langen Orgelsoli kommt mit dem Abstand von über 40 Jahren ein wenig schwülstig daher. Aber auch schön. Und gut. Und gute Stücke mussten damals um die zehn Minuten lang sein. Hach. Alles allemal wert, einen Abend lang ins Damals abzutauchen, zu träumen und sich klar zu werden, dass alles seine Zeit hat. Eine gute Zeit. Diesbezüglich.  

lachender Schmetterling
Ich hör‘ dich lachen

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