Also, das Ganze fing damit an, dass an einem wunderschönen Tag Sonne und Mond zusammen am Himmel standen und die Erde beleuchteten.
Ja, so Tage gibt es wirklich und jener Tag war ein ganz besonderer. Weil an diesem Tag hat sich Sonne ganz heimlich in Mond verliebt. Mond allerdings hat davon gar nichts mitbekommen, weil Sonne so gestrahlt hat und Mond die Augen zumachen musste weil alles so hell war.
Danach haben die Beiden sich lange nicht gesehen. Sonne hat tagsüber scheinen müssen und Mond in der Nacht.
Das war die Zeit wo Sonne in die GVH, also in die kosmische Gewerkschaft vereinigter Himmelskörper eintrat. In den langen Gewerkschaftssitzungen hat sie dann immer wieder auf das Problem der Schichtarbeit hingewiesen. So etwas wäre sozial unverträglich meinte sie. Eigentlich wollte sie damit nur erreichen, dass Mond keine Nachtschichten mehr schieben musste.
Saturn hat ihr dann mal vorgeworfen, dass sie eine Utopistin wäre. Mond hat von Sonnes gewerkschaftlichen Angaschemang gar nix mitbekommen, weil Mond war in gar keiner Gewerkschaft. Als Sonne das klar wurde, ist sie wieder aus der GVH ausgetreten.
Sonne hat dann andere Mittel und Wege gesucht um Mond näher zu kommen. Schließlich hat sie einen Yoga Kurs besucht und dort gelernt langsamer zu scheinen. Das war ganz schön schwierig für Sonne. Also wegen der Lichtgeschwindigkeit. Auf der Erde zum Beispiel dachten die Menschen, das die Lichtgeschwindigkeit konstant wäre. Nun, ja, aber was scherte es Sonne, was die Menschen auf der Erde dachten. Sie hat einfach angefangen immer langsamer zu scheinen.
Eines Tages war es dann soweit. Sonnes Licht glitt wie zähfließender Sirup über die Erde. Sogar Schall war schneller als Sonnes Licht. Von der Zugspitze bis in den Niederrhein brauchte ihr Licht volle zwei Stunden. Hätte jemand auf der Zugspitze gejodelt, hätte man ihn in Düsseldorf schneller gehört als man ihn hätte sehen können … sozusagen.
Mittags stand Sonne noch immer im Osten, so, als wollte sie gerade aufgehen. Als es dämmerte stand sie dann im Süden.
Dann wurde es dunkel und Nacht kam. Nacht war etwas heller als sonst, weil Sonne ja noch am Himmel stand. Aber das fiel keinem Menschen auf der Erde auf, weil die Erdmenschen immer nur auf ihre Uhren hören, wenn sie wissen wollen wann Zeit zum Schlafen ist.
Tja, und dann ist Mond aufgegangen. Er zog seine allabendliche Bahn und ganz plötzlich stand er vor Sonne. Sonne schloss ihre Augen und bot Mond ihren Mund zum küssen dar. Mond guckte nur blöd aus der Wäsche. „Küss mich!“ hauchte Sonne.
Doch Mond verstand das alles nicht. Da mischte sich ein großer rot getupfter Stern ein und schrie „Küssen, küssen, küssen, verliebt, verlobt, verheiratet, hähähä!“
Das hat Mond dann noch mehr irritiert. Mond war es als ob alle kosmischen Geister ihre Augen auf ihn gerichtet hätten.
„Also weißt du“, sagte Mond zu Sonne, „weißt du … also weißt du, also das kommt jetzt ziemlich plötzlich für mich? Außerdem, ich bin nicht mehr frei, sozusagen, weil …“
Und dann erzählt Mond der Sonne wie er Erde kennen gelernt hatte. Vom ersten Kuss, damals, als sie beiden noch rot glühend durch das Weltall geflogen, fast noch Gaswolken waren, bis hin zu dem glücklichen Gefühl, das er empfunden hatte als die ersten Erdmenschen auf ihm landeten und ihm liebe Grüße von der Erde brachten.
Nachdem Mond mit einem kläglichen „Also, ja, also so ist das halt, weißt du.“ geendet hatte guckte Sonne ein bisschen komisch. Ein Träne floss ihr über die Wange, die aber sofort verdunstete. „Ja, nu, also, … “ brachte Sonne hervor. Dann fing sie an schneller und schneller zu scheinen.
An einem nächsten Tag, trafen Mond und Sonne sich wieder am Himmel. Mond schaute Sonne an und zuckte entschuldigend mit den Schultern. Sonne allerdings bekam davon gar nichts mit, weil Sonne schien total beleidigt.
Ich liebe diese Geschichte und die Bilder dazu! Einfach nur eine wundervolle Phantasie, die sich hier entfaltet und sich sonnig ins eigene Gemüt lesen lässt.
Ich hab mal sowas Ähnliches fabriziert. In zwei Texten, die „Tagschicht“ und „Nachtschicht“ hießen.
Ich wühle mal rum, du hast dir ja alte Texte von mir gewünscht, die hau ich dann mal raus, wenn ich auch die passenden Bilder dazu gefunden habe.
LieGrü!! :-)))
Bin schon ganz gespannt! Freu mich drauf.
also weißt du herr hutmacher, wie voller wunder diese geschichte ist – und sie wäre ein tolles kinderbuch – ein ganz modernes
begeisterte grüße Dodo, die jetzt eine lieblingssonne-mond-geschichte hat …
Hach Dodo, ich dank dir für deinen Kommie.
Wie ist denn nu? Schreibst du und Tupi auch mal was für in die Wundertüte?
Täte mich sehr freuen.
Liebe Grüße auch an deinen Männe,
Herr Hutmacher
…einfach nur wunderbar, Herr Hatter! ^^
Und weil ich finde, dass dieser Blog gebührende Aufmerksamkeit mehr als verdient, hab ich ihn, also euch auf meinem neuen Blogportal gelistet, mit Verlaub:
http://www.schreibernetzwerk.de/
Herr Beil?!Sie auch hier. Das freut mich. Danke für das “wunderbar” und die Wundertütenwerbung.
Werde demnächst mal durch deinen Blog wandern.
Liebe Grüße vom Hutmacher
Schon mal an ein Märchenbuch gedacht?
Die Sonne in Bogenspannung ist ziemlich klasse!